Seit ein paar Tagen werden wir mit Sonnenschein und strahlend blauem Himmel verwöhnt;
es duftet schon nach Frühling! Zwar immer noch zu kalt für Gartenaktivitäten
aber Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang.
Schon einige Jahre trage ich mich mit dem Gedanken, dem Stadtpark einen
Besuch abzustatten. Er ist alles andere als weit entfernt von meinem Wohnort,
selbst ein Parkplatz ist hier leicht zu finden… dennoch bin ich seit meiner Kindheit
nicht mehr dort gewesen. Das habe ich nun endlich nachgeholt.
Sehr viel gibt es noch nicht zu sehen: ein paar Winterlinge lugen durch das Laub,
Schneeglöckchen leuchten im Unterholz und die Winterheide blüht etwas zu blaß. Gräser
und trockene Stauden strahlen dezent im Gegenlicht, auf den Wasserbecken
schwimmen noch kleine Eisschollen.
Der 1914 angelegte Park wurde 1933 zur „Jahresschau Deutscher Gartenkultur“
(Jadega) erweitert und nach starker Zerstörung im Krieg für die erste
Bundesgartenschau 1951 umgestaltet. Die erste Gartenschau eröffnet zwischen Schutthalden,
Trümmerbergen und Stapeln abgeklopfter Backsteine. Auch die im Krieg
ausgebrannte Stadthalle war noch nicht vollständig wieder aufgebaut.
Der Garten
sollte Hoffnung nach der Zerstörung und Ruhe trotz aller Arbeit geben. 1,6 Mio.
besuchten den 20 Hektar großen Stadtpark. Hannover hat sich seitdem zu einer
Stadt der Gärten und Gartenkultur entwickelt.
Tafel am Haupteingang
Bildmitte: Rückseite der Stadthalle mit Gastronomie, die Stühle im Park darf jeder
dort aufstellen, wo er gerne sitzen möchte;
links:
das Wasserbecken mit Wasserspielen ist noch leer; rechts: große Buchsbäume ohne Formschnitt
Foto aus den 60er Jahren von einer der aufgestellten Tafeln
Mir gefällt, daß große Teile des Parks im Originalzustand der 50er Jahre
erhalten sind. Zum 100jährigen Bestehen wurden Fototafeln mit den Ansichten aus
dieser Zeit aufgestellt, die einen direkten Vergleich ermöglichen. Der Stadtpark ist heute
ein „Kulturdenkmal der Nachkriegsmoderne“.
Seit den 70er Jahren ist das Gesamtbild durch
einen Hotelhochhausbau stark beeinträchtigt, der Heidegarten
mußte für den Bau weichen. In Hannover finden sich leider einige Bausünden der 70er
Jahre…
Zum 42. und wohl (hoffentlich) letzten Mal findet hier das Sommerbiwak der 1.
Panzerdivision statt. Über 5000 Gäste nehmen jedes Jahr an dem militärischen Sommerfest
teil. Mit dem Abzug der Panzerdivision wird dieses Fest nach Oldenburg verlegt.
Mich bekümmert das sicher nicht.
Aber auch angenehmere Veranstaltungen, wie die Pflanzentage finden im Stadtpark statt.
Die Wasserbecken sind noch im Originalzustand der BUGA erhalten
Zur BUGA wurden Skulpturen aus den 30er und 50er Jahren aufgestellt,
der Rosenjunge von Ludwig Vierthaler kam in den 70er Jahren dazu
In den 90er Jahren entstand ein kleiner japanischer Teegarten mit Teehaus,
ein
Geschenk der Partnerstadt Hiroshima.
Starke Drähte und Gewichte zwingen den Baum in Form. Nichts für mich, bilde ich mir doch ein, die Pflanze leidet darunter....
Die Kübel warten auf ihre Frühjahrsbepflanzung, dann komme ich bestimmt wieder.
Bis dahin
viele Grüße
Eure Kathinka