Eine Gartenliebhaberin mit dem Anspruch, alles selbst zu
machen, gießt selbstverständlich auch
ihre eigene Gartendeko und Pflanzkübel.
Letzten
Sommer wagten meine Jüngste und ich einen ersten Versuch.
Das Rezept für die Vogeltränke ist simpel:
Man nehme
eine stabile Unterlage (Brett, Pinwand, Tisch o.ä.)
Sand
ein Rhabarberblatt
Folie
Speiseöl
eine Schutzbrille
eine Atemschutzmaske
ein Paar Arbeitshandschuhe
einen Baukübel oder ähnliches zum Betonanrühren
einen Rührlöffel oder ähnliches (für größere Mengen
empfiehlt sich ein Rührstab, der in die Bohrmaschine gespannt wird)
1 Teil Zement
2 Teile feinen Sand
1 Teil Wasser
Schritt 1
Zunächst wird feuchter Sand auf der Unterlage angehäufelt, mit Folie abgedeckt und das Rhabarberblatt mit der Oberseite nach unten
aufgelegt. Der Blattstiel ist kurz abzuschneiden, damit sich hier später kein
Loch bildet. Damit das Blatt später nicht am Beton kleben bleibt, wird es mit
Öl bestrichen.
Schritt 2
Nun wird die Schutzkleidung angelegt und der Beton aus
Sand, Zement und Wasser sehr sorgsam und recht vorsichtig, um die Staubbildung
gering zu halten, angemischt.
Schritt 3
Die Mischung wird gleichmäßig ca. 2 cm dick auf das Blatt
aufgetragen und oben (am späteren Boden) zur Standfestigkeit mit einem Brett
o.ä. abgeflacht.
Schritt 4
Der Beton sollte jetzt einige Tage langsam trocknen. Um
Rißbildung zu vermeiden, nicht der Sonne aussetzen und möglichst mit Folie oder feuchtem Tuch abdecken.
Schritt 5
Nach vollständiger Aushärtung die Schale vorsichtig von dem Rhabarberblatt abheben
und Reste des Blattes soweit möglich abziehen. Wir haben die Kanten der Schale
mit einer Feile bearbeitet, da wir großzügig über das Blatt hinaus Beton aufgetragen
hatten. Letzte Reste des Blattes lassen sich noch gut entfernen, wenn es
eingetrocknet ist. Abschließend gibt Buttermilch noch einen antiken Charakter, falls
das gewünscht sein sollte.
Unser erster Versuch hat eine sehr tiefe Schale ergeben,
die möglicherweise ungeeignet ist für Jungvögel. Eventuell perforieren wir sie vorsichtig mit
einem kleinen Bohrer, damit der Regenwasserpegel nicht zu hoch gerät.
Weil wir gerade im Bastelrausch taumelten, organisierten wir noch jede Menge Gefäße in
diversen Formen und Größen, um Pflanzkübel in Steincharakter zu gießen. Die Herstellung
ist etwas aufwendiger, das Ergebnis kann sich allerdings sehen lassen, oder?
Die Schale ist doch kaum zu unterscheiden von der echten Obernkirchner
Sandsteinplatte auf der sie steht!
Hier das Mischungsverhältnis:
1 Teil Zement
1,5 Teile Sand
1 Teil Blumenerde
und soviel Wasser einrühren, bis eine gut knetbare Konsistenz erreicht ist.
Wieder gut verrühren und dabei Schutzkleidung tragen.
Für die Pflanzkübelherstellung werden jeweils zwei
Behältnisse benötigt, die ineinander passen und noch einen
Mindestabstand von ca. 3 bis 5 cm (bei sehr großen Kübeln auch mehr) haben
sollten.
Den größeren Kübel innen mit Folie ausschlagen, Boden mit der Masse befüllen, den kleineren von außen in Folie kleiden, in die Betonmasse drücken und mit Steinen beschweren.
Die Seiten ebenfalls füllen und kräftig stopfen, damit sich keine Lufteinschlüsse bilden.
Über Nacht trocknen lassen und anschließend mit Drahtbürste, Löffel oder Schraubendreher so bearbeiten, daß ein antiker Charakter entsteht. Einige Tage austrocknen lassen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Beton gießen.
Eure Kathinka