Wir hatten ein paar wunderbare Urlaubstage an der
Mosel.
Die Holzlieferung für den Unterstand erfolgte noch während unserer arbeitsfreien Zeit, sodaß wir tagsüber bauen konnten und zügig voran kamen.
Zunächst fixierten wir Pfosten und Pfetten (das sind die Hölzer, die auf den Pfosten aufliegen und auch Aufleger genannt werden) mit Schraubzwingen
und zeichneten die genaue Höhe der Pfosten an.
Die Pfosten wurden auf die korrekte Länge gekürzt, mittels Sechskantschrauben in den Pfostenschuhen befestigt und die Pfetten mit den ausgeklinkten Pfosten verschraubt. Durch die Verwendung von Bulldog-Einpreßdübeln soll laut Holzfachhandlung eine Versteifung mit Kopfbändern (das sind die zwischen Pfosten und Pfetten oder Sparren diagonal verschraubten Bretter) nicht erforderlich sein.
Die besondere Herausforderung (zumindest für mich)
bestand darin, daß das Dach des Unterstandes 20 cm überlappend auf dem Carportdach liegen muß, da dieses ein
Gefälle zur Straße und nicht zum Haus aufweist. Das Regenwasser muß in Richtung Straße (in mein Weinfaß) fließen können.
Das neue Dach besteht aus transparenten Polycarbonatlichtplatten , die
ein stärkeres Gefälle als das des Carportdaches benötigen. Ich wollte das nicht
nur praktisch sondern auch optisch einigermaßen ansprechend lösen.
Damit die Pfetten mit der vorhandenen Carportblende eine Linie bilden , ist hier
zunächst das gleiche Gefälle von 1 % fortgeführt.
Das zusätzliche Gefälle ist über die Ausklinkung der
Sparren (die drei Kanthölzer, die auf den Pfetten liegen) hergestellt. Der höchste
Sparren hat eine Höhe von 12 cm und wird nicht ausgeklinkt, der mittlere hat eine Ausklinkung von 2 cm und ist somit nur noch 10 cm hoch; der letzte Sparren
(direkt am Carportschuppen) ist noch 8 cm hoch und 4 cm
ausgeklinkt.
Direkt auf den Sparren werden die Lichtplatten montiert, die dann möglichst genau auf dem Carportdach aufliegen sollen. Ich hätte es sehr begrüßt, wenn Carportdach und Lichtplatten sich durch ein gleiches Trapezprofil ineinander hätten verzahnen können. Leider gibt es diese Möglichkeit nicht. Eine sehr bedauerliche Marktlücke .
Die Sparren sind auf der Oberseite mit Alustreifen zu bekleben oder mit weißer Dispersionsfarbe zu streichen. Da ich noch weiße Farbe (vom Ausbessern der vom Fliesenleger hinterlassenen Mörtelspuren auf der Rauhfasertapete) hatte, erhielten die Sparren einen Anstrich. Das ist erforderlich, weil alles Dunkle, was sich direkt unter den Polycarbonatplatten befindet, zur Aufheizung und anschließenden Verformung dieser führt.
Direkt auf den Sparren werden die Lichtplatten montiert, die dann möglichst genau auf dem Carportdach aufliegen sollen. Ich hätte es sehr begrüßt, wenn Carportdach und Lichtplatten sich durch ein gleiches Trapezprofil ineinander hätten verzahnen können. Leider gibt es diese Möglichkeit nicht. Eine sehr bedauerliche Marktlücke .
Die Sparren sind auf der Oberseite mit Alustreifen zu bekleben oder mit weißer Dispersionsfarbe zu streichen. Da ich noch weiße Farbe (vom Ausbessern der vom Fliesenleger hinterlassenen Mörtelspuren auf der Rauhfasertapete) hatte, erhielten die Sparren einen Anstrich. Das ist erforderlich, weil alles Dunkle, was sich direkt unter den Polycarbonatplatten befindet, zur Aufheizung und anschließenden Verformung dieser führt.
Regen war
vorhergesagt, und die frisch gestrichenen
Sparren sollten
nicht direkt vor der Montage
der
Lichtplatten naß werden.
|
Mein GG hat sich bei der Lichtplattenmontage erstaunlich geschickt angestellt… |
Die Lichtplatten wurden auf den Wellenbergen mit Abstandshaltern und speziellen, sich selbst eindrehenden Spenglerschrauben (das erspart das Vorbohren) befestigt...
... und die Seite zum Nachbargrundstück mit kesseldruckimprägnierten Brettern verschalt.
Das kleine Stück bis zur Hauswand fehlt hier noch. Darüber berichtete ich bereits in meinem letzten Post .
Um die Sparren zu befestigen, hätte ich statt der
sogenannten Sparrenpfetten-Anker unauffälligere Schwerlastwinkel, die oben auf
den Pfetten angebracht werden, verwenden sollen. Es gibt auch spezielle Sparrenschrauben,
die von oben durch den Sparren in die Pfette geschraubt werden. Diese sind
entsprechend sehr lang und ich hatte Sorge, daß es uns eventuell nicht gelingen
könnte, diese senkrecht einzuschrauben. Inzwischen traue ich uns auch das zu.
Schlußendlich haben wir vor fünf Tagen noch eine Blende angebracht, die das Dachgefälle kaschieren und die Sparren abdecken soll.
Die Unterkante wurde in der Höhe der Carportblende angepaßt. Wegen des höheren Daches und des Gefälles funktionierte das an der oberen Blendenkante natürlich nicht.
Da ich kein kesseldruckimprägniertes Brett in der erforderlichen Breite bekommen konnte, gibt es nun eine Doppelblende. Ich denke, sie wirkt sogar zierlicher und gefälliger als ein breites Brett es täte..
Einziges Manko: wegen der häufig erforderlichen Reinigung der Regenrinne mußten wir einen Spalt zwischen Lichtplatten und Haus frei lassen, damit wir in die Regenrinne greifen können. Ich habe nicht vor (und mein GG bestimmt auch nicht), auf dem Dach herum zu krabbeln, wie es einige unserer Nachbarn regelmäßig auf ihren Carportdächern praktizieren. Vielleicht fällt mir noch eine kreative Lösung ein; etwas mit Aufklappmechanismus oder so... Habe vermutlich im Winter genügend Zeit, um darüber nachzudenken.
Der Unterstand ist gerade noch rechtzeitig fertig geworden.
Heute liegt bereits Schnee auf dem Dach!
|
Beflügelt durch Eure positiven Kommentare zum ersten
Teil, ist mein zweiter nun wohl noch ausführlicher geraten. Wer ähnliches plant
und Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden. Ich weiß noch vielmehr zu
berichten, bin ja inzwischen „Expertin“ :o)
Liebe Grüße
Kathinka
P.S.: Was nicht unerwähnt bleiben sollte: Es hat uns
sogar Spaß gemacht! Und stolze Besitzer einer elektrischen Top-Stichsäge sind
wir jetzt auch!
Ihr habt das wirklich super gemacht! Ich mag solche Projekte. Einen perfekten Platz für Eure Weintraube habt Ihr auch geschaffen. So etwas fehlt uns leider.
AntwortenLöschenLg kathrin
Das sieht alles sehr professionell aus!!!! Respekt!!!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Werkzeug hätten wir ja, Stichsäge auch. Du bist ja nun zur Fachfrau aufgestiegen, wirfst hier mit Wörtern um dich, die ich noch nie gehört habe. Nun bin ich beeindruckt. Ich weiß allerdings, dass ich meinen niemals dazu bringen würde, sowas zu bauen. Ich brauch immer Handwerker. Es sieht einfach klasse aus bei dir!
AntwortenLöschenSigrun
Alle Achtung für eure Überdachung, ihr habt wenigstens was "Gscheit`s" baut. Andere haben zwar Werkzeug und wissen nicht, was man damit macht. Deine Fachausdrücke habe ich voll verstanden. Mit dem Stöckchen daneben stehen, hilft eben nicht immer.
AntwortenLöschenLiebe Kathinka,
AntwortenLöschender Platz ist toll geworden und ich wünsche Dir viel Spaß damit!
Liebe Grüße
Vanessa
Der Unterstand, liebe Kathinka, ist richtig toll geworden. Wir hatten uns vor Jahren auch für ein derartiges Dach für unsere überdachte Terrasse entschieden. Einige Jahre haben wir das bereut, weil die Tannennadeln vom Nachbarn das ganze Dach bedeckten und uns das Licht wegnahmen. Eines Tages kam ein Unwetter mit großen Hagelkörnen. Und unser Dach war ein Sieb. Das nächste wurde aus Holz und ist mit Teichfolie abgedeckt. Ich wünsche Euch, dass Euer Nachbar keine hohen Tannen hat und die Hagelkörner immer klein bleiben.
AntwortenLöschenEin schönes Wochenende und liebe Grüße
Edith