Montag, 19. Januar 2015

Englische Gärten - Hever Castle and Gardens / Kent

Bevor die Gartensaison beginnt und ich anderweitig beschäftigt bin, möchte ich die Gelegenheit nutzen, noch einige englische Gärten, die wir während unseres Englandurlaubs besichtigt hatten, vorzustellen.

Mein Mann hatte eigentlich nicht vor, unseren Südenglandurlaub zu einer Gartenrundreise zu machen. Nach der Besichtigung von Hever Castle and Gardens , war er so begeistert, daß er – was Gartenbesichtigungen betraf - kaum noch zu bremsen war!


Die Fassade von Hever Castle aus dem Jahr 1270 wurde von den Astors detailgetreu rekonstruiert.

Romantik pur: ein von Glyzinien, Efeu und Wein beranktes Märchenschloß 


Der Burg-Innenhof













Hever Castle wurde 1270 als Landhaus
 errichtet und im 15. Jahrhundert
 zum Herrenhaus ausgebaut.

Es befand sich im Besitz prominenter Persönlichkeiten: den Boleyns.
 Anne Boleyn, die zweite Ehefrau
 Heinrich VIII., wuchs hier auf.
   
Heinrich VIII. brach mit der römisch -katholischen Kirche, um sie heiraten zu können. Klöster wurden aufgelöst und viele zu profanen Herrenhäusern umgebaut.

Die gemeinsame Tochter regierte als Königin Elizabeth I. 44 Jahre lang (bekannt als das Elisabethanische Zeitalter).




Anne fiel später in Ungnade, Heinrich VIII ließ sie enthaupten, erhielt das Anwesen und vermachte es seiner vierten Ehefrau Anna von Klewe. Es folgten weitere Eigentümerwechsel. 

1903 erwarb die millionschwere amerikanische Familie Astor Waldorf Hever Castle und baute es zwar im historischen Ambiente, aber für die damalige Zeit mit luxuriöser und modernster (versteckter) Technik aus.  So entstand das hinter der Burg liegende historisch anmutende Tudor-Dorf und die weiträumige Gartenanlage erst Anfang des 20. Jahrhunderts. 700 Arbeiter sollen mit der Gartenanlage beschäftigt gewesen sein. Wie viele sich noch heute um die Anlage kümmern,  ist mir nicht bekannt, aber sie befindet sich in einem äußerst gepflegten Zustand.

Brunnen im Tudor-Garten


Inspiriert durch die italienische Villa d’Este in Tivoli nahe Rom ließ William Waldorf Astor ein ca. anderthalb Hektar großes Gartenareal mit italienischen Skulpturen, Pflanzgefäßen und  pompejanischer Mauer anlegen.

Die Loggia mit Blick auf den See

Der Nymphenbrunnen vor der Loggia
Es entstand ein über 15 ha großer künstlicher See mit Piazza, Loggia und Nymphenbrunnen in italienischem Flair.
Unter anderem gibt es einen Rosengarten, Grotten, Kaskaden, einen Rhododendronweg, Eiben-Irrgarten und Formschnitte als Schachbrettfiguren sowie Rabatten , die im Stil von Gertrude Jekyll angelegt sind.

Schachbrettfiguren
Rosengarten - 4.000 Rosenbüsche sollen es sein
Im Hintergrund die pompejanische Mauer

Ein Weg, den Anne Boleyn bevorzugt genutzt haben soll, wurde mit für die damalige Zeit typischer Bepflanzung wiederhergestellt. An der südlichen Grenze des Anwesens befindet sich dieser versteckte, verwunschene Pfad mit verfallenem, feuchten und bewachsenen Mauerwerk und Wasserbecken, hier ist es still und schattig; wahrlich ein Ort zum Wohlfühlen!
 


  Das Herrenhaus ist zu besichtigen, Teile können auch für Feierlichkeiten  angemietet werden. Im August war es sehr überlaufen aber es hat sich dennoch gelohnt.

In den Bauernhäusern hinter dem Schloß fand gerade eine Hochzeitsfeier 
 statt 



Wir besichtigten noch weitere 17 Gärten, Parks und Herrenhäuser, fuhren durchs Dartmoor, umrundeten die Stonehenge und Avebury, bummelten durch größere Städte wie Salisbury, Exeter und Torquay und kleine Städtchen wie Rye, Biddenden, Royal Tunbridge Wells und Tenterden, hörten das Plätschern des Flusses Exe unter der Bickleigh Bridge, was Paul Simon zu seinem Song „Bridge over troubled water„ inspiriert haben soll, pilgerten zu Merlins Grab (na, wer’s glaubt) in Marlborough, bestaunten die Magna Carta in der Kathedrale von Salisbury und besuchten unseren Sohn in Ashford.

Es war alles großartig und beeindruckend, und wir wollten schließlich auch alles „mitnehmen“, wenn wir schon mal in der Gegend sind.

Hinterher hätte ich gut noch eine Woche auf meinem 
Relaxliegestuhl im Garten verbringen können… Hätte!


Eure Kathinka

Mittwoch, 14. Januar 2015

Carportbau

Wie in meinem letzten Post schon angekündigt, hier nun endlich der letzte Teil meiner Reihenhausgartenvorstellung: der Carportaufbau!
Da die Versorgungsleitungen unter dem Kfz-Stellplatz liegen, bekam ich für den Bau einer Garage keine Genehmigung. Versorgungsleitungen müssen jederzeit zugänglich sein, so mußte auch ein anderthalb Meter breiter Abstand zu der Hauseinführung gewahrt werden. Unter anderem benötigte ich auch einen Nachweis, daß im Boden dieses Grundstücksteils, der mit Carport überbaut werden sollte, keine Blindgänger o.ä. liegen, also eine Auswertung von Luftbildern aus dem 2. Weltkrieg! Inzwischen gibt es auch beim hannöverschen Bauamt ein vereinfachtes Verfahren; ich mußte damals noch reichlich Aufwand treiben…
Der Carportbausatz war das Erste, was ich über das Internet bestellt, erst bei Lieferung bezahlt und bisher auch nicht bereut habe.  Das besondere an der Konstruktion sind die Kombipfosten, Holz und Stahlträger sind fest verbunden (auf dem 1. Foto gut zu erkennen) und es besteht eine 25jährige Gewährleistung .
Beim Aufbau hatte ich wieder tatkräftige Hilfe von Freunden mit Fachkenntnissen, denn beides ist unerlässlich.


Die Fundamentlöcher wurden mit Handbohrer ausgehoben und die Pfostenträger einbetoniert. Der Stellplatz verfügt über ausreichendes Gefälle Richtung Straße, was gleich genutzt werden konnte. 

 
Der Stellplatz war zu erweitern, eine Reihe der Gehwegplatten mußte weichen. Die Bordsteinkanten wurden ausgegraben und versetzt,

 die  erweiterte Stellfläche mit passenden wasserdurchlässigen Steinen gepflastert.


Die übrig gebliebenen Gehwegplatten wurden auf der Fläche zwischen Carport und Haus verlegt. Nach passenden Gittern (gehörten nicht zum Lieferumfang) habe ich lange gesucht, weil der Pfostenabstand nicht dem Standardmaß von 1,80 m entspricht, sondern 2,15 m beträgt. Letztendlich fand ich dann in einem Holzfachgeschäft einen Pavillonbausatz mit Gitterseitenwändern in einer Höhe von 2,15 m, die ich quer montierte.


Zwei Bierzeltgarnituren finden unterm Carport Platz!





 Auch bei Regenschauern läßt sich hier vortrefflich feiern ;-)



















Das Faß ist ein Urlaubsmitbringsel von der Mosel. Inzwischen ist es leider undicht. 





Eure Kathinka