Bevor
die Gartensaison beginnt und ich anderweitig beschäftigt bin, möchte
ich die Gelegenheit nutzen, noch einige englische Gärten, die wir
während unseres Englandurlaubs besichtigt hatten, vorzustellen.
Mein Mann hatte eigentlich nicht vor, unseren Südenglandurlaub zu einer Gartenrundreise zu machen. Nach der Besichtigung von Hever Castle and Gardens , war er so begeistert, daß er – was Gartenbesichtigungen betraf - kaum noch zu bremsen war!
Mein Mann hatte eigentlich nicht vor, unseren Südenglandurlaub zu einer Gartenrundreise zu machen. Nach der Besichtigung von Hever Castle and Gardens , war er so begeistert, daß er – was Gartenbesichtigungen betraf - kaum noch zu bremsen war!
Die Fassade von Hever Castle aus dem Jahr 1270 wurde von den Astors detailgetreu rekonstruiert.
Romantik pur: ein von Glyzinien, Efeu und Wein beranktes Märchenschloß |
Der Burg-Innenhof |
Hever Castle wurde 1270 als
Landhaus
errichtet und im 15. Jahrhundert
zum Herrenhaus ausgebaut.
Es befand
sich im Besitz prominenter Persönlichkeiten: den Boleyns.
Anne Boleyn, die
zweite Ehefrau
Heinrich VIII., wuchs hier auf.
Heinrich VIII. brach mit der
römisch -katholischen Kirche, um sie heiraten zu können. Klöster wurden aufgelöst und viele zu profanen Herrenhäusern umgebaut.
Die gemeinsame Tochter regierte
als Königin Elizabeth I. 44 Jahre lang (bekannt als das Elisabethanische Zeitalter).
Anne fiel später in Ungnade, Heinrich VIII ließ
sie enthaupten, erhielt das Anwesen und vermachte es seiner vierten Ehefrau
Anna von Klewe. Es folgten weitere Eigentümerwechsel.
1903
erwarb die millionschwere amerikanische Familie Astor Waldorf
Hever Castle und baute es zwar im historischen Ambiente, aber für die
damalige Zeit mit luxuriöser und modernster (versteckter) Technik aus.
So entstand das hinter der Burg liegende historisch anmutende Tudor-Dorf
und
die weiträumige Gartenanlage erst Anfang des 20. Jahrhunderts. 700
Arbeiter sollen mit der Gartenanlage beschäftigt gewesen sein. Wie viele
sich noch heute um die Anlage kümmern, ist mir nicht bekannt, aber sie
befindet sich in einem äußerst gepflegten Zustand.
Brunnen im Tudor-Garten |
Inspiriert durch die italienische Villa d’Este in
Tivoli nahe Rom ließ William Waldorf Astor ein ca. anderthalb Hektar großes
Gartenareal mit italienischen Skulpturen, Pflanzgefäßen und pompejanischer Mauer
anlegen.
Die Loggia
mit Blick auf den See |
Der Nymphenbrunnen vor der Loggia |
Es entstand
ein über 15 ha großer künstlicher See mit Piazza, Loggia und Nymphenbrunnen in italienischem Flair.
Unter anderem gibt es einen Rosengarten, Grotten, Kaskaden, einen Rhododendronweg, Eiben-Irrgarten und Formschnitte als Schachbrettfiguren sowie Rabatten , die im Stil von Gertrude Jekyll angelegt sind.
Unter anderem gibt es einen Rosengarten, Grotten, Kaskaden, einen Rhododendronweg, Eiben-Irrgarten und Formschnitte als Schachbrettfiguren sowie Rabatten , die im Stil von Gertrude Jekyll angelegt sind.
Schachbrettfiguren |
Rosengarten - 4.000 Rosenbüsche sollen es sein Im Hintergrund die pompejanische Mauer |
Ein Weg, den
Anne Boleyn bevorzugt genutzt haben soll, wurde mit für die damalige Zeit
typischer Bepflanzung wiederhergestellt. An der südlichen Grenze des Anwesens befindet sich
dieser versteckte, verwunschene Pfad mit verfallenem, feuchten und bewachsenen Mauerwerk
und Wasserbecken, hier ist es still und schattig; wahrlich ein Ort zum
Wohlfühlen!
Das Herrenhaus ist zu
besichtigen, Teile können auch für Feierlichkeiten angemietet
werden. Im August war es sehr überlaufen aber es hat sich dennoch gelohnt.
In den Bauernhäusern hinter dem Schloß fand gerade eine Hochzeitsfeier statt |
Es war alles großartig
und beeindruckend, und wir wollten schließlich auch alles „mitnehmen“, wenn wir schon
mal in der Gegend sind.
Hinterher hätte ich gut noch
eine Woche auf meinem
Relaxliegestuhl im Garten verbringen können… Hätte!
Eure Kathinka