Samstag, 3. Oktober 2015

Weintraubengelee





Cochem

Vor  langer Zeit erstanden wir auf einer Moselreise zwei Weinstöcke. Dabei hatten wir keine Traubenernte sondern die Berankung von Carport und Pergola im Sinn.  

  Neef

Beilstein

Wir wollten sie einfangen, die besondere Atmosphäre an der Mosel mit ihren malerischen Städtchen, mit den liebevoll geschmückten, weinberankten Winzerhäusern und trugen die zarten Pflänzchen in unser Zuhause.
In der Hoffnung, die pilzresistenten und frostunempfindlichen Exemplare mögen auch bei uns im rauhen Norden Wurzeln schlagen und gedeihen, pflanzten wir sie in unseren Gartenboden. 

Einer der als „Regent“ deklarierten  Weinstöcke  entpuppte sich zwar als  grüne Trauben tragendes Rebgewächs, doch - obwohl auf der Nordseite gepflanzt – zeigt er sich sehr wuchsfreudig. Ich vermute, es ist ein „Phönix“ Tafeltraubengewächs.

Die Trauben sind sehr süß, doch leider auch kernig. So durften sich bisher die Drosseln an den Früchten erfreuen, denn ich präferiere die kernlosen Sorten. Der Weinstock trägt von Jahr zu Jahr üppiger, ich entschloß mich zu einer Verarbeitung der Trauben und versuchte mich erstmals in der Herstellung eines Weintraubengelees.



Ich erntete 3 kg Trauben.

Und so geht's:

Weintrauben waschen und von den Stielen befreien.


Mit etwas Wasser (Apfelsaft ist auch möglich) aufkochen und so lange köcheln, bis die Trauben platzen und sich leicht zerdrücken lassen (ca. 20- 30 Min.).

Währenddessen ausreichend Marmeladengläser und deren Deckel mit kochendem Wasser ausspülen.

Ein Baumwolltuch über einem Seiher (Durchschlag) ausbreiten und diesen zum Auffangen des Saftes in ein ausreichend großes Gefäß stellen. 

Die gekochte Traubenmasse einfüllen und abkühlen lassen, damit sie im Tuch gut ausgedrückt werden kann. Das Tuch mit den zerkochten Trauben darin kräftig auswringen.

(Mit einem Entsafter wird es wohl auch funktionieren, ich bevorzuge die gute alte Handarbeit, doch muß ich zugeben, es war sehr lästig)

Ich habe 800 ml Saft gewonnen, dieser wird mit 1 kg Gelierzucker und dem Saft einer Zitrone unter Rühren aufgekocht und 5 Minuten rührend weiter gekocht.

Die Masse anschließend direkt in die vorbereiteten Marmeladengläser füllen, verschließen und für fünf Minuten auf den Kopf stellen.

  
Viele Gläser waren's leider nicht, doch das Gelee ist sehr lecker!

Wenn  diese Extremtemperaturen hier im Norden anhalten, kann ich bestimmt bald Wein keltern!

Bis dahin bleibe ich wohl lieber bei den Moselweinen...

oder geht noch Grappa vom Rest? :0)

Sehr appetitlich sehen die zerdrückten Trauben nicht aus



Ach ja! Der zweite Weinstock! 
Der steht an der sonnigen Terrasse, mußte allerdings wegen Terrassenerweiterungen schon zweimal umgesetzt werden. Davon erholt er sich jetzt langsam. Ich versuche, ihn durch entsprechenden Schnitt zu erziehen und an der Pergola entlang zu führen. Für Bewohner südlicher Gefilde sicher nichts Besonderes, doch ich hatte die Schnittechnik erst einmal gründlich zu studieren..


Bis bald
und liebe  Grüße
Eure Kathinka

14 Kommentare:

  1. Da hast du ja richtig viel geerntet. Wir haben eine Pflanze an einer Südwand. Dunkle Trauben mit im Verhältnis zur Beere großen Kernen. Und leider auch nie sehr viele. Das, was mein Mann nicht schnell genug erntet, holen sich die Vögel.
    Dein Gelee sieht sehr lecker aus. 8 Gläser finde ich nicht wenig.

    Schönen Feiertag
    Margrit

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  2. Oh, das Gelee muss ja richtig lecker schmecken. Und 8 Gläser sind immerhin besser wie gar keine.
    Lasst es euch gut schmecken :)

    Viele liebe Grüße
    Anna

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  3. Ist doch ein schöner Erfolg!! Du könntest auch Saft machen...
    LG Sabine

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  4. Kathinka, ich bewundere dich, ich hätte es im Entsafter gemacht. Aber eigentlich mache ich es nur noch selten, weil für uns zwei Hanseln alles immer viel zu viel ist. Ich lasse schenken ...

    Sigrun

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  5. Hallo Kathinka,
    da hast du dir ja richtig viel Arbeit gemacht. Ich mag Weintrauben auch sehr gern. Aber Weintraubengelee habe ich noch nie probiert. Aber ich kann mir vorstellen, dass es sehr lecker ist und 8 Gläser sind doch trotzdem eine ganze Menge.
    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.
    Viele Grüße Doris

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  6. Traubengelee hab ich noch nie gegessen, kann mir aber schon vorstellen dass es lecker ist. Allerdings lohnt es sich fast nicht mehr für nur noch zwei Leute sowas zu fabrizieren, ich mache es wie Sigrun und lasse ebenfalls schenken :-)

    LG Lis

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  7. Hallo Kathinka,
    in diesem Jahr bekam ich eine ganze Schüssel voll Trauben geschenkt. Aber wie es mit den hiesigen Trauben so ist, sie waren klein und kernreich.
    So richtig schmeckten sie uns allen nicht.
    Falls ich im nächsten Jahr wieder Trauben bekomme, probiere ich dein Gelee aus. Ich habe es mir gleich notiert.
    Danke dafür und einen schönen Sonntag,
    Anette

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  8. Schöne Fotos von der Mosel, liebe Kathinka, und wer hätte das gedacht, daß man im hohen Norden irgendwann Weintrauben ernten könnte? Ich würde sie auch mit Kernen essen. Bei der Größe würde ich sie allerdings nicht kauen, sondern ausspucken. Ich kann mir vorstellen, daß das Gelee auf einem frischen Brötchen mit Butter sehr lecker schmeckt. Einen schönen Sonntag und liebe Grüße Edith

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  9. Traubenmarmelade schmeckt einfach herrlich! Wir haben letztes Jahr extra einen Uhudler gesetzt, damit wir Marmelade machen können. Heuer konnten wir schon ein paar Trauben kosten, aber für eine Verarbeitung wäre es zu wenig gewesen. Vielen Dank für die schönen Bilder.

    lg kathrin

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  10. Schöne Bilder von der Mosel - leider klappt es dieses Jahr erstmals nicht mit unserm Oktoberurlaub, mich begeistert auch die beschauliche Atmosphäre in den kleinen Winzerdörfern. Traubengelee ist einfach lecker und 8 Gläser davon ist doch schon einiges zum Genießen.
    LG Marita

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  11. Liebe Kathinka,
    da waren Dein Rebstock und DU aber fleißig. Ich habe mich auch mal an Traubengelee probiert und das ging gründlich daneben... Egal. Ich freu mich, dass sich der Wein bei Euch wohl fühlt und so gut trägt!
    Einen schönen Sonntagnachmittag und viele Grüße
    Vanessa

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  12. Liebe Kathinka,
    oh, ein eigener Rebstock, das wäre auch etwas für mich. Nun wohne ich leider nicht in einer ausgesprochenen Weingegend und lasse das lieber den Spezialistinnen. Das Weingelee klingt ja wundervoll - und auch noch viel Arbeit. So schön, dass du zwischendurch noch die Zeit gefunden hast, für die lieben Worte auf meinem Blog.
    Danke und eine wundervolle Zeit
    Elisabeth

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  13. Liebe Kathinka,
    oh, ein eigener Rebstock, das wäre auch etwas für mich. Nun wohne ich leider nicht in einer ausgesprochenen Weingegend und lasse das lieber den Spezialistinnen. Das Weingelee klingt ja wundervoll - und auch noch viel Arbeit. So schön, dass du zwischendurch noch die Zeit gefunden hast, für die lieben Worte auf meinem Blog.
    Danke und eine wundervolle Zeit
    Elisabeth

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  14. Ich habe an meiner Pergola auch echten Wein gepflanzt. Allerdings habe ich sogenannte Unterlagspflänzer genommen, die keine Früchte ausbilden, denn ich wollte ja nur Schatten und keine Früchte. Die Weinstöcke wachsen auch bei mir wie verrückt. Der Schatten ist mittlerweile richtig toll!!!!
    Dein Traubengelee sieht richtig lecker aus.
    Viele Grüße von
    Margit

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