Freitag, 30. Oktober 2015

12tel-Blick Oktober 2015



Es ist Ende Oktober und ich zeige heute meinen 12tel-Blick für Tabeas  Fotoaktion.

Oktober 2015

Nach anfänglich dichtem Nebel verwöhnte mich gegen Mittag die Sonne, und ich konnte frohgemut den Garten weiter winterfest machen. Viel gibt es nicht mehr zu tun. Der Wasserspeier ist in Noppenfolie gut verpackt, der Rasen gemäht, fast alle Stauden sind zurückgeschnitten, die Kübel mit den winterharten Pflanzen bereits zusammengestellt und aufgebockt, jetzt muß ich sie nur noch in Noppenschutzfolie einwickeln. Doch das hat noch Zeit. 

 Und zum Vergleich hier der Blick in meinen Garten im Oktober 2005
Oktober 2005


Als ich so durch meinen Garten streifte, fiel mein Blick auf eine kräftig pinkfarbene Blüte im Teich. Sie ist sehr schön, doch jahreszeitlich leider recht spät!  



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Eure Kathinka






Samstag, 24. Oktober 2015

Englische Gärten und Herrenhäuser - Knole House and parkland / Kent




In der Nähe von Ightham Mote steht das Herrenhaus Knole House. Ein stattlicher Bau aus dem 15. Jahrhundert mit Garten, Parkanlagen und einem weitläufigen 10 ha großen Wildpark, in dem eine Damwildherde lebt. 

Einer von sieben Innenhöfen

Gekleckert wurde hier nicht: das Haus zählt mit seinen 365 Räumen zu einem der größten britischen Herrenhäuser und beherbergt neben  bedeutenden kunsthistorischen Sammlungen auch besonders kostbares und sehr seltenes Mobiliar. 


Das Anwesen gehörte den Erzbischöfen von Canterbury bis Heinrich VIII. es sich schenken ließ. Dem gewieften Taktiker gelang es offensichtlich immer wieder, begehrte Herrenhäuser in seinen Besitz zu bringen. Wir haben zahlreiche herrschaftliche Häuser besichtigt, die im Laufe ihrer Geschichte von 'König Blaubart' genutzt wurden. 


Seine Tochter, Elisabeth I., erbte Knole Hause, schenkte dieses allerdings ihrem Cousin, Sir Thomas Sackville. Sackville? Richtig, die allen Gartenbegeisterten sicherlich bestens bekannte Besitzerin von Sissinghurst Castle, die Schriftstellerin Vita Sackville-West, verbrachte ihre Kindheit in diesem zum Palast ausgebauten Haus und soll sehr bedauert haben, daß sie es nicht geerbt hat. 


Gerade unter diesem Aspekt hatte ich mir von ihrem einstigen Elternhaus eine außergewöhnlichere Gartenanlage erhofft. Rund um das Haus gibt es vorwiegend große Rasenflächen, ich hätte mir mehr Gartenräume und eine üppigere Bepflanzung gewünscht.


Vielleicht lag es auch nur an dem Nieselregen und dem aus diesem Grunde schwer begehbaren Gelände. Im Wildpark waren wir deshalb nicht spazieren. Oder es lag einfach an der falschen Jahreszeit. Ich habe versucht, das Sehenswerteste zu fotografieren.




Beim Befahren des Parkplatzes ist Vorsicht geboten. Die Hirsche sind nicht scheu und erbetteln Eßbares. Auf Hinweistafeln wird darum gebeten, sie bitte nicht zu füttern.

Es war nichts Eßbares in der Tüte, sah aber für die Hirschkuh wohl so aus.
Sie ließ nicht locker!

Der Park ist ganzjährig, der Garten nur dienstags bis Ende September geöffnet. Knole House wurde 1945 dem National Trust übereignet. Die Familie Sissinghurst bewohnt weiterhin Teile des Hauses. Fotografieren ist im Haus nicht erwünscht.

Während unseres Urlaubs besichtigten wir täglich zwei bis drei Gärten, Städte oder Herrenhäuser. Einige Berichte werden noch folgen.

Bis dahin
viele Grüße
Eure Kathinka

Freitag, 16. Oktober 2015

Jedes Jahr die gleiche Prozedur und der Nematode früher Tod


Letzten Samstag wurden wir von den angekündigten Bodenfrösten überrascht. In aller Eile trafen wir Vorbereitungen für die frostfreie Überwinterung unserer nicht nur zahlreichen sondern inzwischen auch gigantisch gewachsenen Kübelpflanzen. Dabei kommt mir jedes Jahr der gleiche Gedanke: daß ich für den nächsten Winter unbedingt eine andere Lösung finden muß.
Ideen habe ich viele, z.B. ein Haus mit Wintergarten, Keller und Garage beziehen, was dann doch als ziemlich realitätsfern ausscheiden muß, oder die Pflanzen den Winter über draußen stehen lassen, damit sich das Problem von selbst löst. Nur so herzlos bin ich nicht und missen möchte ich sie genau genommen auch nicht. So feile ich weiter an einer Lösung, während Palmen, Oliven und Co. immer prächtiger wachsen…. 
 
Straff gebunden an die 2,70m hohe Zimmerdecke stoßend

Vorm Regen und dem Einräumen der Pflanzen habe ich  die leuchtend rote Herbstpracht und die letzten blühenden Japananemonen noch einfangen können.


Von dem knalligen Rot des Wilden Weins bin ich jedes Jahr aufs Neue überwältigt.

Das wird in diesem Jahr wohl hoffentlich nicht die letzte Gelegenheit für sonnige Herbstfotos gewesen sein. Ab dem 25.Oktober soll die Sonne hier wieder scheinen. Den Nematoden hilft das wohl nicht mehr. 
Am Wochenende war ich beim Ausbringen dieser Fadenwürmer noch guter Dinge, ich freute mich auf den für Dienstag vorhergesagten Regen. Schließlich sollte mir dieser das Bodenfeuchthalten ersparen. Aber wie so oft kommt es anders. Der Regen ist zwar nicht stark aber fällt stetig. Mein Garten steht unter Wasser, in Senken haben sich Pfützen gebildet. Grundsätzlich könnte ich damit leben, leider nur die empfindlichen Nematoden nicht, denn Staunässe ist der Nematoden Tod. Ich hoffe, sie hatten in dieser kurzen Zeit Gelegenheit, die Dickmaulrüsslerlarven zu finden. Ich habe nicht vor, das Procedere zu wiederholen, jedenfalls nicht vor April 2016!

Ich wünsche uns allen noch schöne Herbsttage!
Bis dahin
Liebe Grüße
Kathinka


Montag, 12. Oktober 2015

Kampf dem Dickmaulrüssler


Trotz aller Bemühungen zeigen sich auch in diesem Jahr an Efeu, Rhododendron und Lonicera  frische Fraßspuren der Dickmaulrüssler. 


Die Käfer können drei Jahre alt werden und legen in dieser Zeit bis zu 1.000 Eier. Der adulte Käfer ist schwer zu bekämpfen, seine gefräßige Brut läßt sich leichter vernichten, doch ist eine konsequente Ausbringung von Nematoden über mehrere Jahre erforderlich. Der Nachwuchs ließ sich dadurch bereits kräftig dezimieren.

Zum Einsatz gegen die Larven des Dickmaulrüsslers gibt es zwei Sorten von Nematoden: 
             
          Nematoden, kälteverträglich (SK), Steinernema kraussei
          Nematoden (HM), Heterorhabditis spec.
 
Da  durch meinen Urlaub bedingt, die Ausbringung jahreszeitlich recht spät erfolgt, entscheide ich mich für die kälterverträgliche Sorte. Inzwischen habe ich mit einem Onlineshop einen verläßlichen Anbieter gefunden. Die Nematoden sind sehr empfindlich und sollten nicht ungekühlt über Wochenenden oder Feiertage bei der Post liegen. Mit Schneckenprofi hat der zügige Versand immer sehr gut funktioniert, meist war das Päckchen bereits am Folgetag meiner Bestellung im Briefkasten. Auf deren Homepage wird ausführlich über die Rüssler informiert.

Die Nematoden sollten zeitnah, möglichst noch am selben Tag ausgebracht oder kurzzeitig im Kühlschrank gelagert werden. Sie sind nicht nur hitze- sondern auch lichtempfindlich und benötigen Feuchtigkeit, um in das Erdreich eindringen zu können. Staunässe vertragen sie wiederum nicht. 
Unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten ist eine Ausbringung nicht sonderlich schwierig aber sehr wirkungsvoll.

 Zum Ansetzen und Ausbringen benötige ich:

Wasser - Eimer - Gießkanne  - Meßbecher - Rührlöffel - Nematoden
                          und einen bedeckten Himmel oder Dämmerung 

In einem Beutel befinden sich 50 Mio. Nematoden, 
die für eine Fläche von 100 m² ausreichend sind (500.000/m²).

Falls es nicht geregnet hat, wässere ich zunächst den Boden


Anschließend rühre ich den Beutelinhalt klumpenfrei in 5 l Wasser ein. 

 Eine 10 l Gießkannenfüllung reicht für ca. 4 m², folglich muß ich pro 100 m² Fläche 
25 Gießkannen füllen und ausbringen. 

 
Mein Mischungsverhältnis für die Gießkanne : 200ml Nematodenlösung auf 10 l Wasser

Die Nematoden setzen sich schnell am Boden ab, 
deshalb rühre ich vor jedem Umfüllen erneut um.


Ich behandle inzwischen sämtliche Flächen in meinem Garten,  Kübelpflanzen, Beete, Rasen, Kompost....die Rüssler können zwar nicht fliegen aber flink krabbeln und legen ihre Eier überall im Boden ab.

Nach dem Ausgießen der Nematoden wässere ich nochmals, damit Nematoden, die eventuell auf Pflanzen gelandet sind, auf den Gartenboden gespült werden.

 
Die folgenden drei Wochen sollte der behandelte Boden feucht gehalten werden. Vorsicht vor Staunässe!

Die Nematoden dringen in die Dickmaulrüsslerlarven ein, zerstören diese durch Absonderung eines Bakteriums, vermehren sich in der Wirtslarve und wandern weiter. 

Die nächste Gießkannenaktion ist dann wieder ab April ab einer Bodentemperatur von mindestens 12° C erforderlich. Die verbliebenen Käfer werde ich im Frühjahr mit Fallen bekämpfen. Dann habe ich es hoffentlich geschafft.

Eure Kathinka