Freitag, 28. November 2014

Teil IV Projekt Wasserspeier mit Wasserfall


Da ich noch nicht in Weihnachtsstimmung bin und bevor die Posts verstärkt geprägt sind von Adventszauber, Weihnachtsdeko und Besinnlichkeit, möchte  ich in Ergänzung zu Teil III meiner bisherigen Gartenvorstellungsrunde vollständigkeitshalber noch über die weitere Entwicklung des Bachlaufs berichten.



Im Laufe der inzwischen 14 Jahre gab es so einige Umgestaltungsarbeiten. So gefiel mir der vom Teichwasser gespeiste kleine Wasserfall nicht mehr. Wir hatten ihn bei der Anlage des Teiches  aus diversen Bachlaufschalen aus schwarzem Kunststoff angelegt. Diese künstlichen Schalen hatten mir nie so recht gefallen. Und da ich im Übrigen auch den Tick habe, aus jedem Urlaub -neben vielem anderen Gedöns- Steine mitzubringen, lag es nahe, diese einmal sinnvoll einzusetzen und für einen kleinen Wasserfall zu nutzen. Weil ich aus einem der Urlaube nicht nur Steine sondern auch einen Wasser speienden Löwenkopf mitbrachte, ist dann letztendlich auch ein etwas größeres Projekt entstanden, als ich gedacht hatte. Diesmal inspiriert von Gaudis Mosaiken im  Park Güell bekam der Löwenkopf eine kleine mosaikverzierte  Mauer als Halterung.

Zunächst mußten die Kunststoffbachlaufschalen und der Schlauch ausgegraben werden. 
Die Drosseln hatten die oberste Schale immer als Bad genutzt, verschmähten jedoch die von mir übergangsweise aufgestellte alternative Waschgelegenheit unter der Weide. Trotzdem bauten sie wie jedes Jahr ihr Nest bei uns im Garten, diesmal in der berankten Sichtschutzwand.
Als nächste Aktion setzte ich die Hügelbeetpflanzen in Kübel und schichtete die über viele Jahre angesammelten Steine und Steinplatten provisorisch für die Wasserkaskaden auf.



Mit der Gießkanne den Wasserverlauf testen

Auf der Spitze des Hügels grub ich ein Loch und versenkte einen rechteckigen Maurerkübel. Dieser bildet-mit frostfestem Beton gefüllt- das Fundament für die kleine Mauer mit dem Wasserspeier. Der Beton benötigt längere Zeit zum Durchtrocknen und sollte währenddessen mit einem feuchten Tuch vor zu schneller Austrocknung und damit einhergehender Rißbildung geschützt werden. 



Provisorischer Aufbau

Erstmals versuchte ich mich in der Wandmauerei.

Ich hatte im Baumarkt fünf fast quadratische Kalksandsteine von ca. 25 cm Seitenlänge erstanden, die ich mit ein wenig Mörtel aufeinanderschichtete (drei unten und zwei oben versetzt). In der oberen Reihe wurden beidseitig noch zwei kleine Kalksandsteine vermauert. Alle Steine sollten vorher gewässert werden und der Mörtel nicht mit bloßen Händen in Kontakt kommen. Wenn dann alles auch noch mit Wasserwaage ausgerichtet wird, kann nichts schief gehen.


Da mir der Steinabschluß zu kantig war, sägte ich aus einem  Ytong-Stein drei passende Abschlußelemente, die ich mit Feilen abrundete und auf die Kalksandsteine klebte. Ytong sollte grundiert werden, er nimmt sonst Wasser auf und schimmelt. Zum Schluß verputzte ich die Zwischenräume und bohrte dann ein Loch in Höhe des Löwenmauls durch die Steinwand, durch das später der Schlauch geführt wird.


Die abgerundeten  Kanten der Ytongsteine konnten nur mit sehr kleinen Fliesen beklebt werden…

Im Baumarkt hatte ich mir reichlich Fliesenbruch besorgt. Die größeren Fliesenstücke wurden in einen Gefrierbeutel gesteckt (um sich und andere vor Splittern zu schützen) und mittels Hammer weiter zertrümmert.
Ich schnitt Fliesennetze mit den Seitenmaßen der Mauer zurecht und klebte darauf das Fliesenmosaik. Später mußte alles auf eine große Platte gestürzt und im zweiten Schritt zügig an die Wand geklappt werden. Das war doch recht knifflig und möglicherweise ist es einfacher, das Mosaik direkt auf die Wand zu kleben. Am folgenden Tag kann alles verfugt werden und zum Abschluß wird das Ganze möglichst zwei Mal imprägniert.



Die Wasserfallanlage ist schnell erklärt: Steine aus dem Boden entfernen, Teichvlies auslegen und darüber Teichfolie ausbreiten. Anschließend die Steinplatten aufschichten ohne die Folie zu beschädigen und immer wieder überprüfen, ob das Wasser auch an den vorgesehenen Stellen herab fließt und nicht hinter die Steine läuft. Also immer mit Gefälle Richtung Teich verlegen. Das hört sich ganz einfach an, aber meine Tochter und ich haben recht häufig die Steinlagen auf diesem unwegsamen Gelände verändern müssen. Es waren auch Steinquader mit einem Gewicht von 40 Kilogramm dabei.

Vor der Mosaikmauer hatte ich ursprünglich nur ein mit Kies (vorher gründlich waschen!) aufgefülltes Becken geplant. Das erwies sich jedoch als unpraktisch, da das vom Löwen „ausgespuckte“ Teichwasser von den Steinen spritzte und im  Beet landete, statt in den Teich zurück zu fließen. Mit einer Schale, in die der Löwe das Teichwasser nun spuckt, konnte das Problem schnell gelöst werden. Die Drosseln scheint es zu freuen, sie planschen jetzt ausgiebig in dieser Schale....und das wiederum erfreut uns.

Bisher habe ich das Mosaik während der frostigen Monate in Schaumstoff und Noppenfolie verpackt und mit Folie abgedeckt. Vielleicht würde es auch ohne Schutz über die Winter kommen, ich bin da immer übervorsichtig. Auch weiß ich nicht, ob das Ganze irgendwann ins Rutschen kommt; der Hügel ist recht klein und rückseitig steil und die ganze Konstruktion mit dem Betonkübelfundament sehr schwer; den "anerkannten Regeln der Technik" entspricht das sicher nicht.


Bis bald

Eure Kathinka

15 Kommentare:

  1. Hallo Tinka,
    dein Mosaik auf dem Stein gefällt mir auch sehr gut. Ich plane so etwas ähnliches, aber erstmal als Tisch. Ist das der Park in Barcelona, von Gaudi? Da waren wir mal vor einiger Zeit im Urlaub.
    Liebe Grüße, Sigrun

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Sigrun,
    ja genau, ich meine den Park in Barcelona. (Den muß ich unbedingt noch sehen, bisher kenne ich ihn leider nur von Fotos, bin aber begeistert) An einen Tisch hatte ich auch schon gedacht, aber vielleicht werde ich erst noch ein paar Trittplatten in der Art machen, die benötige ich dringender..
    LG Kathinka

    AntwortenLöschen
  3. Das ist ja eine Mega-Aktion gewesen!!!! Ich hab in meinem Garten aus alten Vollziegeln ein Wasserbecken gemauert! Sicherlich würden sich jedem echten Maurer die Nackenhaare aufstellen, aber noch ist das Becken dicht!!!
    Bei mir gibt es heute schon die ersten Adventbilder! War gerade auf einem tollen Markt und war dann richtig in Dekorier-Laune!!!
    Viele Grüße von
    Margit

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ja, habe deine Seite schon besucht :-) Alles superschön! Vielleicht komme ich ja auch bald mal in Dekorierlaune, wird ja langsam Zeit! Toll, du hast auch schon gemauert? Da muß ich gleich mal auf deinem Blog nach einem Bild vom Wasserbecken stöbern..
      Viele Grüße
      Kathinka

      Löschen
  4. Hallo Kathinka
    Überall sieht man Weihnachtsdeko und Kerzenlicht und jetzt bin ich bei dir im Garten und dem Wasserlauf grad hängengeblieben :-) Genial, was du da geschaffen hast. Und so selbst gemacht, hat man einfach noch um einen Deut mehr Freude dran. Beide Daumen hoch und Kompliment an dich.
    Liebe Grüsse
    Ida

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Kathinka,
    der Wasserlauf kann sich sehen lassen, da hast du viel Arbeit reingesteckt.
    Über etwas Selbstgemachtes freut man sich doch immer mehr als über fertig Gekauftes.
    VG
    Elke

    AntwortenLöschen
  6. Da langt ja eine tuechtig zu - sehr imponierende Projekte!
    Gruss aus Niederbayern,
    Doris

    AntwortenLöschen
  7. Katinka, wenn es euch um Whisky geht, braucht ihr nicht gleich nach Aberdeenshire fahren. Guck doch mal bei Whisky.de, da schnüffele ich jeden Tag, um zu lernen. Übrigens, Strathisla kenne ich, ich war grad dort.

    Sigrun

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tja, mein GöGa möchte ja immer gern beim Erzeuger kaufen (und probieren :-))

      Löschen
  8. Liebe Kathinka,
    wundervoll ist dein Bachlauf! Toll!
    Hab eine schöne Adventszeit
    Elisabeth

    AntwortenLöschen
  9. Das macht einfach am meisten Freude, wenn man Dinge aus verschiedenen Reisen und Auslügen zusammenträgt und dann kreativ im eigenen Garten integriert. Kann ich gut verstehen, ich lasse auch überall Steine mitgehen...
    Das Mauern habe ich auch durch ein großes Gartenprojekt ("Zeitloch") bei uns gelernt und bin jetzt noch stolz darauf, das meiste davon sogar ganz allein gemacht zu haben (und ja, es ist noch nicht zusammegefallen!).
    Liebe Grüße, Margit

    AntwortenLöschen
  10. Hallo Kathinka,

    dein Bachlauf sieht ja echt schick aus. Soviel Geduld hätte ich nicht, um so was schönes zu machen :) Oh ja, Steine lass ich auch überall mitgehen und Stöcke und Äste und Zapfen und...
    Ich finde es ja auch echt witzig, wie du die Gesichter deiner Lieben unkenntlich machst. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen.

    Liebe Grüße
    Anna

    AntwortenLöschen
  11. Das nenne ich artgerechte Steinhaltung! Wirklich toll geworden das Reise-Erinnerungs-Wasserspiel. Und die Wuchterei kann ich mir gut vorstellen, auch wenn unser Teichbau vor langer Zeit mein 'Expo'-Projekt war, und ich es deswegen nicht mehr rechtzeitig zur echten Expo schaffte …
    Und wie lange steht dieser Brunnen nun schon? Spannend ist ja, was die Natur und der Zahn der Zeit im Laufe der Jahre daraus macht. Bei uns zeigen sich jetzt leider zahlreiche Risse im Putz, und das Schilf sprengt wohl irgendwann das hintere Hochbecken. Ich kann gut verstehen, dass Du diese Arbeit im Winter verpackst. Allerdings kenne ich eine Bloggerin, die ihre Mosaik- & Beton-Arbeiten ungeschützt im Garten stehen lässt. Vielleicht kann sie Dir ja dazu Tipps geben: http://www.meriseimorion.de/blog/
    VG Silke

    AntwortenLöschen
  12. Hallo Kathinka,
    dein Wasserspeier steht ja jetzt schon eine Weile. Mich würde mal interessieren ob die Ytongwand keine Risse bekommen hat. Normalerweise saugt Ytong ja ziemlich viel Wasser. Da hätte ich jetzt Bedenken das im Winter der Frost Schäden anrichtet.
    Unsere Kunden fragen immer nach Gestaltungsideen und wollen wissen wie sie selbst einen Wasserspeierbrunnen bauen können. Deine Idee mit der Auffangschale und dem Bachlauf finde ich sehr schön.

    AntwortenLöschen
  13. Hallo Wolfgang,
    Ytong wurde lediglich für die abgerundete Abdeckung der Kalksandsteine verwendet. Ich habe den Ytongsteinabschluß gegen Feuchtigkeit zweimal grundiert und die anschließend aufgeklebten Fliesen nach dem Verfugen zweimal imprägniert. Im Winter verpacke ich das ganze Mäuerchen dick in Noppenfolie. Bisher gab es keine Schäden an den Ytongsteinen. Es haben sich allerdings an einer Seite Fliesenstücke, die nicht auf ein Fliesennetz sondern direkt auf die Kalksteine geklebt wurden, gelöst. Von daher empfehle ich unbedingt ein Fliesennetz.
    Viele Größe
    Kathinka

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.