Donnerstag, 8. Oktober 2015

Englische Gärten und Herrenhäuser - Ightham Mote / Kent

Das von einem Wassergraben umgebene mittelalterliche  Herrenhaus wurde ab 1320 erbaut. Der Bauherr ist unbekannt, die bis ins 16. Jahrhundert mehrfach wechselnden Hausherren nahmen umfangreiche  Anbauten vor. 




Auf dem quadratischen Grundstück gruppierten sich bereits ab dem 15. Jahrhundert die Häuser um den Innenhof. Im 16.Jahrhundert wurden weitere Gebäudeteile hinzugefügt und so letzte Lücken gefüllt. Die Große Halle erhielt hohe Fenster und im Westflügel wurde über dem Hauptzugang ein Turm errichtet; der ursprüngliche Charakter des Anwesens blieb erhalten.


 Der allseits von Gebäuden umschlossene Innenhof


Heraldisches Glas

Fast 300 Jahre  lang - vom Ende des 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts -  war es die Heimat der Familie Selby. Später erwarb die Familie Colyer-Fergusson  das inzwischen stark verfallene Herrenhaus, ließ es restaurieren und im Inneren einige Umbauten vornehmen. Ihnen ist zu verdanken, daß Ightham Mote erhalten werden konnte. Folgende Besitzer bemühten sich ebenfalls, das Haus vor dem Verfall und drohenden Abriß zu retten. 1985 wurde es an den National Trust übergeben, der es für 10 Mio. Pfund umfangreich restaurieren ließ. Heute gilt Ightham Mote als eines der ältesten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Hofhäuser in England. 

Mysteriöse Geschichten ranken sich um das mittelalterliche Haus.
1872 wurde bei der Entfernung einer Wandvertäfelung eine zugemauerte Tür entdeckt. Hinter dieser befand sich auf einem Stuhl sitzend das Skelett einer jungen Frau. Es gab viele Spekulationen über die Identität der eingemauerten Person, doch beruht dieser Fund nur auf Erzählungen, Belege gibt es nicht. Noch heute soll eine unglückliche Seele als Geist durch die Räume von Ightham Mote spuken.



Die freigelegte Tür in der Großen Halle


Kartenspieltisch im Neuen Salon


Im Erdgeschoss sind Räume der Dienstboten zu besichtigen. Im Anrichteraum mit einigen heute kurios wirkenden Küchengeräten befindet sich eine alte Feuerschutztür, hinter der das Familiensilber aufbewahrt wurde.



 Das Torhaus 





Der älteste Teil des Hauses mit „Hinterausgang“            Schnittblumen- und Kräutergarten





Das Anwesen umfaßt 200 ha Parklandschaft mit Wäldchen, Seen, Obst- und Gemüsegarten, Wasserspielen, kleinem historischen Lustgarten, Picknickbereich und Café.

Bis bald
Eure Kathinka

Samstag, 3. Oktober 2015

Weintraubengelee





Cochem

Vor  langer Zeit erstanden wir auf einer Moselreise zwei Weinstöcke. Dabei hatten wir keine Traubenernte sondern die Berankung von Carport und Pergola im Sinn.  

  Neef

Beilstein

Wir wollten sie einfangen, die besondere Atmosphäre an der Mosel mit ihren malerischen Städtchen, mit den liebevoll geschmückten, weinberankten Winzerhäusern und trugen die zarten Pflänzchen in unser Zuhause.
In der Hoffnung, die pilzresistenten und frostunempfindlichen Exemplare mögen auch bei uns im rauhen Norden Wurzeln schlagen und gedeihen, pflanzten wir sie in unseren Gartenboden. 

Einer der als „Regent“ deklarierten  Weinstöcke  entpuppte sich zwar als  grüne Trauben tragendes Rebgewächs, doch - obwohl auf der Nordseite gepflanzt – zeigt er sich sehr wuchsfreudig. Ich vermute, es ist ein „Phönix“ Tafeltraubengewächs.

Die Trauben sind sehr süß, doch leider auch kernig. So durften sich bisher die Drosseln an den Früchten erfreuen, denn ich präferiere die kernlosen Sorten. Der Weinstock trägt von Jahr zu Jahr üppiger, ich entschloß mich zu einer Verarbeitung der Trauben und versuchte mich erstmals in der Herstellung eines Weintraubengelees.



Ich erntete 3 kg Trauben.

Und so geht's:

Weintrauben waschen und von den Stielen befreien.


Mit etwas Wasser (Apfelsaft ist auch möglich) aufkochen und so lange köcheln, bis die Trauben platzen und sich leicht zerdrücken lassen (ca. 20- 30 Min.).

Währenddessen ausreichend Marmeladengläser und deren Deckel mit kochendem Wasser ausspülen.

Ein Baumwolltuch über einem Seiher (Durchschlag) ausbreiten und diesen zum Auffangen des Saftes in ein ausreichend großes Gefäß stellen. 

Die gekochte Traubenmasse einfüllen und abkühlen lassen, damit sie im Tuch gut ausgedrückt werden kann. Das Tuch mit den zerkochten Trauben darin kräftig auswringen.

(Mit einem Entsafter wird es wohl auch funktionieren, ich bevorzuge die gute alte Handarbeit, doch muß ich zugeben, es war sehr lästig)

Ich habe 800 ml Saft gewonnen, dieser wird mit 1 kg Gelierzucker und dem Saft einer Zitrone unter Rühren aufgekocht und 5 Minuten rührend weiter gekocht.

Die Masse anschließend direkt in die vorbereiteten Marmeladengläser füllen, verschließen und für fünf Minuten auf den Kopf stellen.

  
Viele Gläser waren's leider nicht, doch das Gelee ist sehr lecker!

Wenn  diese Extremtemperaturen hier im Norden anhalten, kann ich bestimmt bald Wein keltern!

Bis dahin bleibe ich wohl lieber bei den Moselweinen...

oder geht noch Grappa vom Rest? :0)

Sehr appetitlich sehen die zerdrückten Trauben nicht aus



Ach ja! Der zweite Weinstock! 
Der steht an der sonnigen Terrasse, mußte allerdings wegen Terrassenerweiterungen schon zweimal umgesetzt werden. Davon erholt er sich jetzt langsam. Ich versuche, ihn durch entsprechenden Schnitt zu erziehen und an der Pergola entlang zu führen. Für Bewohner südlicher Gefilde sicher nichts Besonderes, doch ich hatte die Schnittechnik erst einmal gründlich zu studieren..


Bis bald
und liebe  Grüße
Eure Kathinka