Freitag, 6. März 2015

Marode Schönheiten

Auf der gedanklichen Suche nach einem passenden Objekt für Juttas Fotoprojekt „Marode Schönheiten“ kam mir die größte überwältigende Schönheit voll des morbiden Charmes in den Sinn, die ich je erblicken durfte! Seht selbst:


  Ich war fasziniert von den grandiosen aber maroden Palazzi und Profanbauten mit ihren einst so prachtvollen und nun verblaßten Fassaden, den kleinen Seitenkanälen gesäumt von den verfallenden und dennoch – oder gerade deshalb - so charmanten Häusern und entzückt von den schmalen Gassen, die sich völlig unerwartet auf einen üppig begrünten Platz hin öffnen können.

 

Erkennt Ihr sie? Diese außergewöhnliche Stadt, noch im Verfall bezaubernd?  Die auf über hundert Inseln erbaute Lagunenstadt, Hauptstadt der Melancholie?
 

Bei unserer ersten Begegnung schien die ruhige auto- und mopedfreie Stadt in aller Stille langsam sterben zu wollen, als würde sie sich den stetigen Fluten des Meeres nach langem Kampf nun ergeben. Es hieß damals, sie versinke nun bald und man müsse sich sputen, um sie noch sehen zu können. Tatsächlich sacken die Bauwerke immer tiefer (in den letzten hundert Jahren um 23 cm) 


    
Beim letzten Besuch war ich bestürzt von den unzähligen über die Kanäle brausenden Booten mit ihren häßlich lärmenden Motoren, deren Passagiere rücksichtslos und blind gegenüber dieser Schönheit sein müssen. Mit ihrem Wellenschlag gefährden die privaten Motorboote die Substanz der alten Häuser.

Jedoch am dramatischten sind die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die leider nicht nur wegen ihrer optischen Deplatzierung schmerzen, sondern auch durch Wellenschlag und Emissionen die Lagunenstadt extrem schädigen.

20 Millionen Touristen strömen jedes Jahr nach Venedig, bis zu 60.000 sind es täglich! Sie bringen nicht nur Geld, sondern tragen leider auch zur Beschleunigung des Verfalls bei. Kritische Stimmen meinen inzwischen, daß Venedig nicht im Meer versinken sondern im Müll der Touristen ersticken wird. Je mehr Touristen die Stadt überschwemmen, desto mehr Einheimische ziehen sich auf das Festland zurück. Die astronomisch hohen Mieten sind kaum noch finanzierbar und viele prognostizieren, daß bereits im Jahr 2030 die Stadt ausgestorben und nur noch Kulisse sein wird.
  Trotzdem möchte ich sie wiedersehen...


Auch die Nachbarinsel Burano ist auf einzigartige Weise ganz bezaubernd schön. Falls ihr noch nicht in Venedig wart, versäumt keinesfalls diese Insel mit ihren legendären farbenfrohen Häuschen zu besuchen!


Und hier gibt es weitere Marode Schönheiten zu sehen.

Eure Kathinka

Sonntag, 1. März 2015

Mein erster Versuch – Chilianzucht


Eigentlich hatte ich vor, mit dem Mond zu gärtnern. Durch mein Silvesterpost fiel mir wieder ein, daß dieses schon meine Großmutter so handhabte. Sie scheute nicht die Mühe, selbst nachts auszusäen oder zu pflanzen, wenn es der Mondkalender so bestimmte.
Ich vergesse allerdings auch sehr schnell meine Vorsätze…und so säte ich die Chilisamen am 22.01. an einem nicht besonders günstigen Fruchtpflanzentag aus. 


 Besonders ungünstig war dieser Tag allerdings auch nicht, meine Pflänzchen sind immerhin gut gewachsen und mußten dringend pikiert werden. Bis zum nächsten günstigen Pflanztag wollte ich nicht warten, das Pikieren schien mir dringend geboten und so erfolgte dieses bereits am 27.02. 

 

Ich war überrascht angesichts des schon recht kräftigen Wurzelwerks.

 
Weder Knobel - noch Schnapsökobecher... 

diese Aufzuchttöpfchen werden auch noch bepflanzt und ich hoffe, sie lösen sich nicht zu früh auf...
Der Vorteil dieser kleinen Pflanztöpfchen besteht für mich darin, daß ein weiteres Pflanzen stressendes Umtopfen nicht mehr erforderlich ist, da direkt mitsamt auflösbarem Topf in den Kübel umgesetzt werden kann.
 Ich habe diese Variante bisher noch nicht ausprobiert und werde nun einen direkten Vergleich zu meiner herkömmlichen Pikiermethode mit zweiter Umpflanzaktion haben. 

30 Chilipflänzchen sind pikiert, und in dem Minigewächshaus stehen immer noch 15 weitere; es sind immerhin 50 % mehr, als auf der Packung angegeben!
Zum Glück gibt es schon einige Abnehmerinnen, denn ich benötige höchstens vier davon...

 Nun bin ich gespannt, wie sich die Chilipflänzchen weiter entwickeln werden. 

Bei der Tomatenaussaat werde ich dann den Mondkalender beherzigen… (wenn ich es bis dahin nicht wieder vergessen habe)

 Das Beste nun zum Schluß:  Ich habe das Buch „Ein Garten ist niemals fertig“, das Elke von „Günstig gärtnern“ verlost hatte, gewonnen! Gefesselt von den Erfahrungsberichten der beiden passionierten autodidaktischen Gärtner und den großartigen Fotos, ist es nun schon gelesen. Wenn auch unsere Grundstücksgrößen jedes Vergleichs entbehren, so erlebte ich dennoch eine Art „Déjà vu“; für Fehlschläge, die ich in den letzten 15 Jahren genauso durchmachen mußte, werden hier Lösungen präsentiert. Gerne hätte ich erfahren, warum die Schnecken eines Tages dauerhaft verschwanden, dieses Mysterium blieb jedoch leider ungeklärt.  Und ich hätte mich auch sehr gefreut, eine Bepflanzung in den türkisfarbenen Pokalen zu sehen… Dafür weiß ich aber nun, weshalb meine in kleine Plastiktöpfe gesetzten und im Boden versenkten Tulpenzwiebeln sich meist verabschiedeten. Es lag lediglich an der falschen Erde. Im nächsten Herbst wird das korrigiert. Ich werbe nicht und ich bekomme nichts (außer dem gewonnenen Buch), mir hat es einfach gut gefallen.



Bis dahin
Eure Kathinka

Freitag, 27. Februar 2015

12tel-Blick Februar 2015



Gestern schien die Sonne und so nutzte ich kniend die Gunst der Stunde für ein 12tel-Blick-Foto für Tabeas Fotoaktion

Allein durch den Sonnenschein sieht es frühlingshaft aus, nur Eisfreihalter und frostschutzverpackter Wasserspeier verraten die noch frostigen Temperaturen.
Gestern entstand nicht nur dieses Foto, nein, mich zog es auch voller Tatendrang mit Pflanzabfallsack und Schere in die Beete. Weil ich die Goldfische in den Tiefen des Teiches noch nicht stören möchte, müssen die Teichpflanzen länger auf ihren Rückschnitt warten.


Februar


Heute regnet es ohne Unterlaß und so werde ich keine weiteren aktuellen Gartenfotos präsentieren, zumal sich außer ein paar verirrten Schneeglöckchen nicht einmal die Krokusse im Rasen blicken lassen. 
 Hier zum Vergleich der Januar-Blick:
 
Januar

Hier geht's zu den weiteren 12tel-Blicken auf Tabeas Blog.

 Eure Kathinka