Samstag, 24. Oktober 2015

Englische Gärten und Herrenhäuser - Knole House and parkland / Kent




In der Nähe von Ightham Mote steht das Herrenhaus Knole House. Ein stattlicher Bau aus dem 15. Jahrhundert mit Garten, Parkanlagen und einem weitläufigen 10 ha großen Wildpark, in dem eine Damwildherde lebt. 

Einer von sieben Innenhöfen

Gekleckert wurde hier nicht: das Haus zählt mit seinen 365 Räumen zu einem der größten britischen Herrenhäuser und beherbergt neben  bedeutenden kunsthistorischen Sammlungen auch besonders kostbares und sehr seltenes Mobiliar. 


Das Anwesen gehörte den Erzbischöfen von Canterbury bis Heinrich VIII. es sich schenken ließ. Dem gewieften Taktiker gelang es offensichtlich immer wieder, begehrte Herrenhäuser in seinen Besitz zu bringen. Wir haben zahlreiche herrschaftliche Häuser besichtigt, die im Laufe ihrer Geschichte von 'König Blaubart' genutzt wurden. 


Seine Tochter, Elisabeth I., erbte Knole Hause, schenkte dieses allerdings ihrem Cousin, Sir Thomas Sackville. Sackville? Richtig, die allen Gartenbegeisterten sicherlich bestens bekannte Besitzerin von Sissinghurst Castle, die Schriftstellerin Vita Sackville-West, verbrachte ihre Kindheit in diesem zum Palast ausgebauten Haus und soll sehr bedauert haben, daß sie es nicht geerbt hat. 


Gerade unter diesem Aspekt hatte ich mir von ihrem einstigen Elternhaus eine außergewöhnlichere Gartenanlage erhofft. Rund um das Haus gibt es vorwiegend große Rasenflächen, ich hätte mir mehr Gartenräume und eine üppigere Bepflanzung gewünscht.


Vielleicht lag es auch nur an dem Nieselregen und dem aus diesem Grunde schwer begehbaren Gelände. Im Wildpark waren wir deshalb nicht spazieren. Oder es lag einfach an der falschen Jahreszeit. Ich habe versucht, das Sehenswerteste zu fotografieren.




Beim Befahren des Parkplatzes ist Vorsicht geboten. Die Hirsche sind nicht scheu und erbetteln Eßbares. Auf Hinweistafeln wird darum gebeten, sie bitte nicht zu füttern.

Es war nichts Eßbares in der Tüte, sah aber für die Hirschkuh wohl so aus.
Sie ließ nicht locker!

Der Park ist ganzjährig, der Garten nur dienstags bis Ende September geöffnet. Knole House wurde 1945 dem National Trust übereignet. Die Familie Sissinghurst bewohnt weiterhin Teile des Hauses. Fotografieren ist im Haus nicht erwünscht.

Während unseres Urlaubs besichtigten wir täglich zwei bis drei Gärten, Städte oder Herrenhäuser. Einige Berichte werden noch folgen.

Bis dahin
viele Grüße
Eure Kathinka

10 Kommentare:

  1. Kathinka, gell, Knole ist so herrlich morbide. Die Einrichtung, uralt, Stoffe am zerfallen, düstere Beleuchtung. Ich hab mit Begeisterung Vitas Schilderungen über ihr Leben in Knole gelesen. Den Gartenteil kannte ich gar nicht, weil wir nur das Haus besichtigt haben. Lag sicher auch an der falschen Jahreszeit. Insgesamt habe ich Knole als düster erlebt, da würde ich niemals wohnen wollen.

    Sigrun

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  2. Ja... ein wenig düster ist das schon.... vielleicht liegt das daran, das man als Kind sich einredete, das nur in solchen Häusern böse Geister leben.... Dennoch, interessant. Danke für den tollen Bericht. Eine Gartenreise durch England.... hachjaaaaa.... Irgendwann mach ich das noch! LG Sabine

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  3. In so einem grauen Gemäuer würde ich auch nicht wohnen wollen, höchstens man ist es von klein auf gewohnt (oder man ist Engländer) :-)
    Schade dass der Garten fast nur aus Rasen besteht, das sieht schon ein wenig langweilig aus

    LG Lis

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  4. Das ist wahrlich ein herrschaftliches Anwesen. Ich finde, dass das viele Grün eigentlich sehr gut zum Herrenhaus passt. Aber ich kann Dich auch gut verstehen, wenn Du eher etwas anderes erwartet hättest.

    lg kathrin

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  5. Vielleicht war Vita noch etwas zu jung, um einen Garten zu kreieren? Das Haus sieht von außen schon sehr imposant aus. Na ja, für jeden Tag ein Zimmer braucht ja auch Platz. Stimmt schon, nur Rasen ist etwas langweilig. Da sind wir anderes gewohnt. :)))

    Schönes Wochenende
    Margrit

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  6. Das alte Gemäuer sieht toll aus! Auch wenn Du Dir mehr Bepflanzung erwartet hättest ... ich finde, dass auch ein "grüner" Garten durchaus sehr schön sein kann!
    Viele Grüße von Margit

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  7. Liebe Kathinka,
    sehr beeindruckend. Die hatten schon echt was drauf zu der Zeit!
    Ich freu mich schon auf die nächsten Berichte, sei nicht böse, wenn ich heute etwas kurz dran bin, aber ich versuche vorm Zubettgehen noch einen Blogrunde zu drehen, dafür war die ganze Woche keine Zeit....
    Liebe Grüße
    Vanessa

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  8. Wunderbare Eindrücke vom Herrenhaus und Parkanlage - kann ich gut nachvollziehen, dass du dir etwas mehr Garten im Hinblick auf die ehemalige Bewohnerin erhofft hattest, aber die Weite des grünen Anwesens empfinde ich auch als sehr wohltuend. Ach, eine Gartenreise nach England steht schon längst auf meiner Wunschliste...mal sehen. ;-)
    LG Marita

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  9. Liebe Kathinka,
    so eine Gartenreise ist schon was faszinierendes. Die Parkanlagen und Schlösser strahlen einen ganz besonderen Charme aus.Deshalb schaue ich auch immer so gerne die Filme von Rosamunde Pilcher an :)!
    Danke noch für deine lieben Worte zu meinem letzten Post.
    Ganz liebe Grüße,
    Christine

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  10. Liebe Kathinka,
    ich geb Dir Recht, da hätte auch ich mehr gartenbauliche Pracht erwartet und nicht nur Wild und Rasen. Aber die ehrwürdigen alten Mauern haben ja auch ihren Charme.
    LG Karen

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